Geschichte

Wie so viele Dinge im Leben hat die Geburt unseres Laufclubs (LC) ihren Anfang nach der politischen Wende. Am 12.1. 1994 gab es die offizielle Gründungsversammlung in Radis. Hauptinitiatoren waren aktive Läufer und Läuferinnen, die zwar in Sportvereinen organisiert waren, jedoch mit den internen Abläufen, getreu dem DDR – Trott, nicht einverstanden waren.

Schon lange Jahre als Konkurrenten auf den verschiedenen Laufstrecken unterwegs, trafen sich die Familien Lehnert aus Pretzsch und die Klugens einmal öfter in Radis und schwatzten. Auf der Couch wurde dann „die Lösung“ der Unzufriedenheit gefunden. Wir gründen einfach einen neuen Verein und können dann alles das tun, was andere Sportgruppen uns verwehren.

Gesagt – getan – um 19 Uhr trafen sich neun Lauffreunde und gründeten den neuen Verein. Unter der Nummer VR 30334 sind wir im Vereinsregister des AG Stendal eingetragen.

Innerhalb kurzer Zeit meldeten sich weitere Sportler aus Volkers ehemaliger Laufgruppe an, welche schon seit 1984 existierte. Sodass mit Marlene, Egon, Sigrid, Margitta, Helga, Lutz Bachmann und Mario Borchert der alte Stamm, samt Verstärkung aus dem Umland, ab sofort die Ranglisten durcheinanderwirbelte.

Mit dem Aufbau der Jugendgruppe kam richtig Leben in die Bude. Kai und Fritze Gabelunke, Thomas Kluge, Rene Haufe, Stephanie Lehnert, Michael (Möhre) Groß, Lisa Thaens, Martin Reintzsch, Tino Grille, Christopher Schulz, Lisa Bähschnitt, Stephanie Böttcher, Kristin Wille, Laura Kralle, Lisa Eichhorst, u.v.a. hatten viel Spaß im Training, bei Wettkampfreisen und in den gemeinsamen Trainingslagern.

Unser Anspruch war immer sich mit den Besten zu messen um eine besondere Ausstrahlung zu erlangen. Dafür wurde hart gearbeitet und so mancher Strauß ausgefochten. Da ist es dann auch geschehen, dass man einen Läufer die Vereinszugehörigkeit verwehrt hat, weil er nur auf seinen persönlichen Vorteil bedacht war. Auch Disziplinlosigkeiten mussten mal bestraft werden.

Erfolge wurden auf allen Ebenen erlaufen. International zum ersten Mal (1997) als Denis den Internationalen Lanzarote Halbmarathon gewonnen hat und Volker Altersklassensieger im Marathon wurde. Volker war beim Honolulu-Marathon erfolgreich und Dr. Jörg Petersohn startete 2003 bei der IRONMAN Weltmeisterschaft auf Hawaii.

Dann kamen die ersten Seniorenjahre: Ronald Speedy Moritz, Eckhard Bähschnitt und Volker Kluge holten die erste Bronzemedaille bei der Senioren DM über 3 * 1000 m. Erfolgreich war die Staffel auch bei den Deutschen Berglaufmeisterschaften.

Speedy erlief sich weitere bronzene Plaketten in der Halle über 3000 m und draußen mehrfach über 5.000 m und 10.000 m. Danach folgten mehrere DM-Titel über 800 m und 1.500 m. Auch die Mannschaft schlug noch mehrfach in der M 50 zu. DM-Titel über 3*1000 m und Medaillen über 4*400 m konnten wir erlaufen.

Dass wir bei Norddeutschen und Landesmeisterschaften ebenso vertreten waren, versteht sich von selbst. Auch die folgende Erfolgsperiode der Seniorinnen muss erwähnt werden, denn die Frauen standen den Männern bei NDM mit Titeln und Landesrekorden nicht nach. Susanne Kluge, Dr. Kerstin Oemus und Christina Bähschnitt waren lange eine Bank für Erfolge. Im regionalen Laufgeschehen bestimmten wir oft das Geschehen an der Spitze mit – bis es einigen zu langweilig wurde und wir uns etwas zurücknahmen. Dies passte dann einigen älteren Herren, ob im Landkreis oder im Land, auch nicht. (Anpassen wollten wir uns noch nie…)

Dann gab es ein Sternchen im Jugendbereich – mit Daniela Oemus entwickelte sich eine talentierte Langstrecklerin in unserem Verein. Mehrere deutsche Meistertitel im Cross, DM Medaillen und tolle Zeiten in von uns gut organisierten Läufen über 3.000 m, 5.000 m und im 10 km Straßenlauf spülten sie in Deutschland ganz nach oben. Selbst das Nationaltrikot durfte sie bei der EM im Cross in Tilburg tragen. Eine tolle Zeit, die man nicht bereut, wenngleich man einige Dinge heute etwas anders gestalten würde. Sehr schnell, wenn auch nicht ganz so weit vorn in Deutschland, waren Michael Groß und Kai Gabelunke. Beides waren hoffnungsvolle Talente, die sich dann beruflich orientierten und dort sehr erfolgreich sind.

Im Verein wurde nicht nur gelaufen, es wurde auch organisiert. Seit 1995 organisierten wir eine Vielzahl von regional bedeutsamen Veranstaltungen. Von Bahnsportfesten mit über 200 Teilnehmern über den Bad Schmiedeberger Brunnenlauf, Läuferabende, diversen Kreismeisterschaften und den Schulcross – wir sind überall als Veranstalter aufgetreten und nutzen nicht nur fremde Veranstaltungen. Wer selbst als Veranstalter auftritt, kennt die Probleme und hat unserer Meinung nach das Recht auch einmal zu kritisieren!

Seit 2010 haben wir eine sehr aktive und erfolgreiche Triathlontruppe. Sie ist europaweit unterwegs und konnte schon viele Pokale und Medaillen mit nach Hause bringen. Auch die Gemütlichkeit und das Vereinsleben werden gepflegt. Insbesondere unsere langjährigen Mitläuferinnen sind immer für eine spezielle Idee zu begeistern und bei allen Veranstaltungen dabei. Sind vor Jahren die Kinder in das Trainingslager gefahren so fahren heute die Senioren nach Jonsdorf und tun etwas für eine bessere Fitness. Nicht unerwähnt sollen die vielen freiwilligen Helfer, Sponsoren, Gönner und Freunde des Vereins bleiben. Ohne euch würde es die Entwicklung des LC`s in dieser erfolgreichen Form nicht geben. Herzlichen Dank von dieser Stelle aus.

Ein wenig stolz ist der Vorstand des LC und die Trainer auch auf die Entwicklung der Jugendlichen im Verein. Fast alle haben das Gymnasium besucht und erfolgreich abgeschlossen. Andere stehen jetzt entweder erfolgreich im Leben oder in der Berufsausbildung bzw. Studium – fast alle wurden durch den Sport geformt und speziell auf das Leben vorbereitet – können sich behaupten und durchkämpfen und sind vor allem lebensfähig. (Ausnahmen bestätigen die Regel! So ist das Leben.)

Gemeinsam arbeiten, trainieren und feiern – getreu diesem Motto wollen wir die Vereinsarbeit weiter pflegen und die Dübener Heide weltweit bekannt machen. Wir Sportler tragen viel effektiver die Werbebotschaft nach außen als mancher Heideverein es mit mehreren „Mitarbeitern“ bisher geschafft hat. Hier wird nicht nur geredet – hier heißt es handeln, denn nur Erfolge zählen.

Leider hat es sich mit dem Nachwuchs an der Vereinsspitze bisher nicht so wie gewünscht entwickelt. Die Globalisierungpolitik schlägt sich auch auf die Vereinsstrukturen nieder. Wir lassen uns jedoch nicht unterbuttern, sagen weiter offen unsere Meinung und sind von niemanden abhängig.

Die Alten halten das Fähnlein weiter oben und schauen positiv in die Zukunft. Sport frei.

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